Notfallsituation – wie richtig reagieren?

Sehr schlimm, unbedingt sofort zum Tierarzt.

 

Schlimm, am nächsten Tag zum Tierarzt.

 

Nicht so schlimm, abwarten und beobachten.


Erbrechen und Durchfall

Erbrechen und Durchfall sind meist harmlos und können mit 12 Stunden fasten oder einer Schonkost (Poulet und Reis) behoben werden.

 

Durchfall und/oder Erbrechen sollten nicht länger als 24 Stunden anhalten.

 

Wenn Erbrechen mit sehr schlechtem Allgemeinzustand einhergeht, muss auch an Ursachen ausserhalb des Magendarmtraktes gedacht werden. Dies sollte rasch mittels einer Blutuntersuchung festgestellt werden.


Verletzungen

Tiefe Verletzungen mit perforierter Haut sollten genäht werden, das Tier sollte gefastet sein, falls eine Narkose erforderlich wird.

 

Kleinere oberflächliche Wunden ausrasieren und desinfizieren (dazu gleiche Mittel verwenden wie bei Personen), eventuell mit Bepanthencreme behandeln.

 

Lecken an Wunden sollte vermieden werden. Dies kann durch Anlegen eines Verbandes, mittels T-Shirt oder Socken gemacht werden.


Blutungen

Starke Blutungen sollten sauber abgedeckt und mit Druck eingebunden werden.


Krallenverletzungen

Komplett abgerissene Krallen wachsen nach, Lecken verhindern, evtl. Verband anlegen.

 

Krallen welche angerissen sind, müssen evtl. entfernt werden.

 

Starke Blutungen sollten sauber abgedeckt und mit Druck eingebunden werden.


Insektenstich

Kann im Kopfbereich gefährlich werden wenn grössere Schwellungen entstehen. 

 

Manchmal kann Nesselfieber mit Juckreiz auftreten (Pusteln am ganzen Körper), dieses verschwindet oft von alleine, manchmal müssen aber Antihistaminika oder Steroide eingesetzt werden. 

 

Ein Spaziergang kann helfen, indem körpereigenes Adrenalin freigesetzt wird.


Zeckenbisse

Meist harmlos, Zecke mit Zeckenzange komplett entfernen, desinfizieren.

 

Bei Schwellung oder Lahmheit Tierarzt benachrichtigen.


Vergiftungen

Seltener als man denkt und meist selbstverursacht. Für Hunde giftig sind unter anderem Schokolade, Zigarettenstummel, Weintrauben und –beeren, Zwiebeln.

 

Für Katzen sind Lilien oder die Pflanze Weihnachtsstern toxisch.

 

Wenn möglich Giftquelle identifizieren und bei Tierarztbesuch mitbringen.

 

Auskunft über Gifte Giftpflanzen unter: www.clinitox.ch


Epileptischer Anfall

Während des Anfalls beim Tier bleiben, beruhigen. Am andern Tag beim TA abklären lassen.

 

Wenn ein Anfall länger als ein paar Minuten anhält und nicht mehr aufhört, braucht das Tier sofort Medikamente. 


Plötzlicher dicker Bauch

Kann beim Hund auf eine partielle oder komplette Magendrehung hinweisen, vor allem wenn der Hund dabei erfolglos versucht, zu erbrechen.


Schwierigkeiten beim Harnlassen

Ist vor allem beim Kater ein dringender Notfall. Ständiges aufs Kistli rennen oder schlecken im Penisbereich sind typische Zeichen. Nicht zu verwechseln mit Schwierigkeiten beim Kotabsetzen. 


Vorfall des Augapfels

Das Auge mit einem nassen Tupfer (im Notfall tut es auch Salatöl) feucht halten.

 

Das Tier im Auto nicht alleine lassen, kratzen verschlimmert die Situation.


Augenveränderungen

Entzündungen oder Verletzungen im Bereich der Augen oder Lider sollten genauer untersucht werden, Trübungen des Auges sind ein Notfall.

 

Zum Reinigen des Auges immer dünnen Schwarztee verwenden. Augenmedikamente, welche länger als einen Monat offen sind soll man nicht mehr verwenden, da sie Bakterien enthalten können


Atemnot

Jegliche Form von Atemnot ist ein Notfall und muss sofort behandelt werden.

 

Ausnahme: Vor allem kleinere Hunde zeigen das sogenannte Rückwärtsniesen. Dabei wird die Luft mit einem lauten Geräusch nach innen gezogen. Dies sieht zwar schlimm aus, ist aber ein harmloses Syndrom und kann leicht behoben werden durch Massage am Hals oder ablenken zb mit Futter oder spielen.


Notfälle bei kleinen Heimtieren

Epileptischer Anfall beim Meerschweinchen ist meist parasitenbedingt.

 

Kopfschiefhaltung beim Kaninchen wird durch einen Parasiten ausgelöst.

 

Angerissene Krallen bluten stark, können aber nicht zum Verbluten des Tieres führen.


Wildtiere

Unverletzte Jungvögel am Fundort auf einen Busch setzen, werden meist von den Eltern wieder geholt oder sicher gefüttert.

 

Vögel welche in eine Scheibe geflogen sind für ca. 2 Stunden in eine Kartonschachtel an einen ruhigen Ort setzen und dann wieder fliegen lassen.

 

Unverletzte Igel belassen, sehr kleine Igel unter 300g evtl. füttern oder Igelstation benachrichtigen.

 

Jungtiere sollten besser nicht mit blossen Händen angefasst werden. 


Fundkatzen

Beim Tierarzt, beim Tierfundbüro oder bei der Polizei melden, um einen evtl. vorhandenen Chip abzulesen.